Der neue Fischzuchtanlage am südlichen Dorfrand von Klosters setzt architektonisch und technisch neue Massstäbe: Das markante Dach trotzt enormen Schneelasten, während eine dachintegrierte Photovoltaik-Anlage genug Strom für den eigenen Betrieb liefert. Das Amt für Jagd und Fischerei betreibt die Fischzuchtanlage bereits seit hundert Jahren. In grossen Becken werden Eier von Bach- und Regenbogenforellen ausgebrütet. Man hatte sich gut überlegt den Bestand der alten Fischzucht zu erhalten. Doch der über die Jahre gewachsene Bau mit den vielen Niveauunterschieden war für den Betrieb nicht mehr geeignet. Im Neubau konnten die betrieblichen Abläufe besser berücksichtigt werden.
Da der Neubau ein grosses Gebäude ist, wäre das Volumen ohne die Knicke im Dach viel grösser geworden. Das Dach folgt der Raumorganisation. Der höchste Punkt befindet sich über der Galerie in der Hausmitte, von da knickt es auf beide Seiten. Eine zusätzliche Herausforderung war, dass die grosse Dachfläche von den Bergen gut gesehen wird und optisch attraktiv sein musste. Daher fiel die Wahl auf eine Sunskin Indach-Solaranlage und den Einsatz von matten, blendarmen Solarmodulen in zwei unterschiedliche Standardgrössen: beide 78 Zentimeter breit und je 1,01 respektive 1,38 Meter hoch. Wegen Schneelasten standen die Module von Swisspearl schon früh in der engsten Auswahl, da sie als Doppelglasmodule eine wesentlich höhere Belastung aushalten.
Aufgrund der Dachform war es nicht ganz einfach, die Module zu platzieren. Architekt und Dachbauer erarbeiteten Hand in Hand eine Lösung, die möglichst viele Module erlaubt und dennoch ästhetisch wirkt. Letztlich passten 460 Module auf das Dach. Die Photovoltaik-Anlage produziert rund 85 Megawattstunden Strom, so viel wie etwa 21 4-Personen-Haushalte benötigen würden. Die Mehrheit des Stroms wird allerdings direkt vor Ort verbraucht, die Fischzucht ist sehr stromintensiv.